Der Immobilienmarktbericht zeigt: Die Mieten liegen über dem Kreis-Mittelwert, sind aber nicht die höchsten
SH.Z SONNABEND, 24./SONNTAG, 25. MAI 2025 Rebecca Nordmann
KAPPELN Dass Kappeln generell keine besonders preisgünstige Stadt ist, um hier zu wohnen, ist bekannt. Aber wie groß sind die Unterschiede zu anderen Städten und Ämtern im Kreisgebiet tatsächlich? Wo zahlen Menschen die geringste Durchschnittsmiete, wo die höchste? Und wie viel Wohnfläche steht ihnen zur Verfügung?
Ziel: Transparenz auf dem Grundstücksmarkt
Solche Angaben gehen aus dem Immobilienmarktbericht 2023/2024 für den Kreis Schleswig-Flensburg hervor, der jetzt vorliegt. Ziel des 109 Seiten starken Papiers: Transparenz auf dem Grundstücksmarkt schaffen. Deshalb wertet ein Gutachterausschuss die Immobilientransaktionen sowie die tatsächlich erzielten Preise der vergangenen Jahre aus.
Als auffällig hebt der Ausschuss hervor, dass die Zahl der Grundstücks-Kaufverträge weiter rückläufig ist. In der Stadt Kappeln wurden demnach im Jahr 2023 Kaufverträge mit einem Gesamtumsatz von knapp 60 Millionen Euro abgeschlossen nach der Kreisstadt Schleswig (knapp 64 Millionen Euro) ist das der zweithöchste Umsatz im Kreis Schleswig-Flensburg.

Allerdings hat Kappeln für seine Summe 66 Erwerbsvorgänge weniger benötigt als Schleswig. Der auch kreisweit höchste Umsatz kam in Kappeln dabei im sogenannten Teilmarkt des Wohnungs- und Teileigentums zustande: Allein hier wurden in der Schleistadt etwas mehr als 24 Millionen Euro umgesetzt und damit deutlich mehr als in Schleswig mit fast 15 Millionen Euro.
Und wie viel Miete muss nun für eine Wohnung in Kappeln aufgebracht werden? Für das Jahr 2024 weist Immobilienmarktbericht für einen Neubau mit durchschnittlich 78 Quadratmetern Wohnfläche einen Quadratmeterpreis in Höhe von 14,13 Euro aus – das ist vergleichsweise viel, aber nicht der höchste Quadratmeterpreis im Kreisgebiet. Den verbucht das Amt Geltinger Bucht mit 14,90 Euro. Keine andere Kommune, kein anderes Amt in Schleswig-Flensburg knackt derweil die 14-Euro-Marke.
Am günstigsten wohnt es sich demnach – zumindest was den Quadratmeterpreis einer neugebauten Wohnung angeht – im Amt Kropp-Stapelholm, wo 10,89 Euro aufgerufen werden. Der Mittelwert im Kreis beträgt 12,58 Euro pro Quadratmeter.- Kappeln liegt deutlich darüber.
Etwas anders fallen die Zahlen aus, wenn man die Mieten von Bestandswohnungen im Jahr 2024 betrachtet. Auch hier übersteigt Kappeln mit 10,21 Euro pro Quadratmeter zwar den Kreis-Mittelwert von 10,08 Euro, ist aber immer noch günstiger als beispielsweise das Amt Haddeby (10,50 Euro) oder die Stadt Glücksburg (10,76 Euro). Im Mittel sind die Bestandswohnungen in Kappeln kleiner als ein Neubau, nämlich 69 Quadratmeter groß. Am höchsten fällt die Bestandsmiete demnach mit 11,19 Euro im Amt Langballig aus. Das im Neubau so teure Amt Geltinger Bucht fordert im Bestand „nur“ 9,56 Euro.
Einfamilienhäuser in Kappeln besonders teuer
Bei Einfamilienhäusern wiederum wird in der Stadt Kappeln bei Bestandsbauten kreisweit der höchste Mietpreis aufgerufen nämlich 12,04 Euro pro Quadratmeter bei durchschnittlich 116 Quadratmetern Wohnfläche. Keine andere Kommune, kein anderes Amt verlangt mehr als 12 Euro. Am günstigsten sind die Mieten im Amt Kappeln-Land mit 9,36 Euro.